Entstehung

Wie wenig benötigen wir, um uns wohlzufühlen?
Können wir uns wohlfühlen, ohne die Erde zu plündern?
Welche Freiheiten gewinnen wir, wenn wir von weniger Material abhängig sind?
Wie entwickeln wir Ideen für ein sinnstiftendes Leben, gemeinsam mit anderen?
Wie können wir einen suffizienten Lebensstil praktizieren?

Ein besonderer Raum mit Blick auf den Mont Blanc sollte ermöglichen, Antworten auf solche Fragen zu finden.
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Schon längere Zeit hatte ich (Martina Turnes) einen Ort gesucht, über der Nebelgrenze, mit öV erreichbar, und wo ich mich manuell und ideell entfalten konnte. 2001 fand ich diesen Ort am Rand des Weilers Crêt-Junod, auf dem Gebiet der Gemeinde Ste-Croix im Waadtländer Jura: ein 4-stöckiges Haus, ursprünglich eine von 3 Herbergen für den aufkommenden Tourismus um 1900 gebaut, mit einem Ökonomiegebäude (Stall und Scheune) und viel Land dazu. Die Genossenschaft Familienherbergen Gelterkinden wollte das Objekt abstossen. Vom Landwirtschaftsland wurden 3000 m2 Bauland abparzelliert. Das grosse Haus durfte das Militär sprengen, und im Ökonomiegebäude richtete ich Wohnraum ein.

Auf dem dazugehörenden Bauland wollte ich ausprobieren, inwieweit nachhaltiges Bauen möglich ist. Das Haus sollte suffizient gebaut sein, also aus Materialien, die nicht von weither transportiert werden müssen, und mit Menschen aus der Gegend, um so möglichst wenig graue Energie zu brauchen (Ökobau und Baupartnerschaften).

Der Komfort, um sich wohlzufühlen, sollte vorhanden sein, das heisst gutes Wasser, Wärme, angenehmes Raumklima, Raum für Rückzug und Ruhe, für heitere und ernsthafte Begegnungen, Räume für die Hygiene und ein Raum für die Essenszubereitung.

Die Erfahrungen wollte ich mit andern Menschen teilen, die ebenfalls auf der Suche sind nach einem bescheideneren und doch das Leben geniessenden und Verantwortung übernehmenden Lebensstil. Der Ort ist für Menschen, die hierhin kommen, inspirierend. Das traf auch auf den Architekten Christian Jelk von Ste-Croix zu. Er hat meine Ideen aufgenommen, weiterentwickelt und 2017 in Pläne umgesetzt und mich während des ganzen Bauprozesses fachlich und phantasievoll begleitet.

Die Ideen aller Beteiligten ergaben mehr als nur die Summe der Ideen, von Anfang an entwickelten sich Synergien. So entstand als Name des Ortes «synergidees», der mehrsprachigen Schweiz entsprechend.